ANHELO (Sehnsucht) Teil 2

Seit September 2016 arbeite ich am zweiten Teil meines Projektes ANHELO (dt. = Sehnsucht). In diesem neuen Zyklus befasse ich mich mit dem, was der Begriff Sehnsucht bedeuten kann. Es interessieren mich vor allem drei Aspekte: Die Flucht (vor der Realität) und, als Folge davon, die Sehnsucht nach einem unerreichbaren Paradies oder die Glorifizierung der Realität.

Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Begriff Sehnsucht ist damit aber noch nicht abgeschlossen. Es gibt noch weitere Facetten, die ich bearbeiten möchte.

Um Ihnen einen ersten Eindruck meiner malerischen Umsetzung dieses Themas zu geben, zeige ich ein paar Beispiele …

In ihrem Gemäldezyklus inexpresado#ANHELO (ungesagt#SEHNSUCHT ) lässt sich die Künstlerin Romana G. Brunnauer von Menschen inspirieren, denen sie in sozialen Netzwerken begegnet. Es interessiert sie vor allem das, was nicht gesagt wird.

Ihre These:
Hinter privaten Mitteilungen steht häufig eine unausgesprochene Sehnsucht. Manche träumen von einem paradiesischen Ort, einige sehnen sich nach einer vergangenen oder zukünftigen Zeit, und viele sehen in einer idealisierten Liebe die Erfüllung ihres Lebens. Allen gemeinsam ist, dass das Objekt ihrer Sehnsucht in schillernde Farben getaucht wird und letztlich unerreichbar bleibt. Angesichts dessen verblasst die profane Wirklichkeit und erscheint Grau in Grau.

In der künstlerischen Auseinandersetzung mit dieser These entstand ein neues Farbkonzept. Dieses lebt von der Reduktion auf die Grundfarben, wie sie von Home Office Druckern verwendet werden: Primär Blau, Primär Gelb, Magenta sowie Schwarz und Weiß. Die Farben entsprechen den Objekten des Begriffes „Sehnsucht“: fernes Paradies, Vergangenheit oder Zukunft und idealisierte Liebe. Schwarz und Weiß als Grauskala weisen auf die Gegenwart.

Die Künstlerin malt ausschließlich mit diesen Farben und setzt sie als Schichten. Deren Überlappung ergibt eine neue Farbenvielfalt. Kontrapunktisch dazu stellt sie Arbeiten vor, die sich nur auf das Schwarz/Weiß dessen reduzieren, was als graue Gegenwart erlebt wird.

Mit den aktuellen Arbeiten ist das Projekt […]#SEHNSUCHT noch nicht abgeschlossen. Die Künstlerin arbeitet an weiteren inhaltlichen Facetten und deren visueller Umsetzung.